
Die magische Kraft der Berührung ~
Chemie der Zärtlichkeit: Oxytocin, Endorphine und die Hormone hinter Berührungen ~
Berührungen sind für uns Menschen (über-) lebenswichtig, mahnt – Judith Harraß.
Von der Zeugung an ist der Tastsinn der erste Sinn, der sich entwickelt. Wir nehmen uns darüber selbst wahr und wir orientieren uns mit dem Tastsinn in der Welt. Fehlt uns als Baby die Berührung, werden wir krank und können sogar sterben, wie Beobachtungen in Waisenhäusern zeigten, in denen Babys nur „versorgt“, also gefüttert und gewickelt wurden, aber ansonsten keinerlei Zuwendung bekamen.
Berührung teilt uns mit, wo wir aufhören, und wo etwas anderes anfängt. Und, ob „das andere“ hart oder weich, warm oder kalt, klein oder groß ist und vieles mehr.
Im sozialen Zusammensein haben wir eine eigene, universelle Sprache, die über Berührungen funktioniert: zum Beispiel der Handschlag zum Gruß, eine Berührung am Arm, um Aufmerksamkeit zu bekommen, ein Schulterklopfen, eine Umarmung, …
Erwünschte Berührung beruhigt, reduziert Stress und gibt uns ein Gefühl von Angebundensein, von Sicherheit. Die tiefe Gewissheit: ich bin nicht allein in der Welt.
Außerdem hat sie positive Auswirkungen auf unser Immunsystem – Menschen, die erwünschte Berührung erfahren, sind nachgewiesenermaßen seltener erkältet.
Berührungsmangel hat negative Auswirkungen auf Psyche und Körper, wie zum Beispiel Ängste, Depressionen, Suchtverhalten, Schlafstörungen und Schmerzen.
Wenn wir an unsere Sinne denken, fällt uns meist zuerst das Sehen oder Hören ein – dass der Tastsinn unser erster und auch wichtigster Sinn ist, ist den meisten Menschen nicht bewusst.
Da Berührung unsere erste Sprache ist, ist sie auch für Erwachsene essenziell, egal wie alt sie sind. Berührung ist das Fundament jeder Beziehung.
„Die Berührung ist das Fundament jeder Beziehung, der Beziehung zu anderen und zu sich selbst“. ~